Wird der Zopf immer dünner, schrillen die Alarmglocken. Haarausfall, bitte nicht! Alles über die Ursachen und was man dagegen tun kann
EINFACH MAL FREI MACHEN
Lange Zeit dachte man, Haarausfall ist rein genetisch bedingt und nur eine hormonelle Veränderung kommt als weitere Ursache in Frage. Doch inzwischen weiß man, dass die Gründe oft viel simpler und deshalb auch gut behandelbar sein können. Stress ist dabei das beste Beispiel. Ähnlich wie Schultern und Nacken verspannt sich auch die Kopfhaut, was dazu führt, dass die Durchblutung und damit die Versorgung der Haarwurzeln mit wichtigen Nährstoffen abnimmt. Autogenes Training und regelmäßiges Meditieren können hier Wunder bewirken – so schräg es in diesem Zusammenhang auch klingen mag. Außerdem kann eine Überdosis an Produkten das Wachstum verlangsamen und zum Haarverlust führen. Pflege- und Stylingreste lagern sich ebenso wie Schmutz und Talg auf der Kopfhaut ab und bilden eine Art Dämm-schicht. Wäscht man die Haare einmal pro Woche mit einem Peeling- oder Detoxshampoo, werden Ablagerungen gelöst. Das holt die bereits ausgefallenen Haare zwar nicht zurück, aber die noch aktiven Wurzeln bekommen wieder neue Energie, um das Haar zu kräftigen.
HAARSEREN ALS STOPPTASTE
Von Haarausfall spricht man übrigens erst, wenn pro Tag mehr als hundert verloren gehen. Doch um sicher zu sein, muss man sie nicht von Kissen, Boden oder aus der Duschwanne aufsammeln und zählen. Sind es wirklich mehr Haare, spürt man das schnell. Der Zopf wird dünner, das Haar lichter und die Kopfhaut schimmert an manchen Stellen durch. Wichtig ist jetzt schnell zu reagieren. Liegt weder eine Unterfunktion der Schilddrüse vor, noch eine hormonelle Veränderungen – was man immer von einem Arzt abklären lassen sollte – helfen spezielle Haarseren. Texturen mit Wirkstoffen wie Follicusan und Sandelholz können die äußere Schicht der Haarfollikel stimulieren und verlängern so die Wachstumsphase. Aminexil 1,5 % hilft dem Haar, sich in der Kopfhaut zu verankern und verhindert, dass sich Kollagen rund um die Haarfollikel verhärtet. Zusammen mit vor äußeren Einflüssen schützender Ingwerwurzel und Koffein, welche die Kopfhaut stimulieren, kann man weiteren Haarverlust verhindern.
DIE DEPOTS WIEDER AUFFÜLLEN
Auch ein Mangel an Vitalstoffen kann Schuld am Haarausfall sein. Ausgelöst zum Beispiel durch eine Stoffwechselstörung oder einen vegetarischen oder veganen Speiseplan. Fehlen Eisen, Zink, Folsäure oder Vitamine verlangsamt sich das Haarwachstum. Ein Blutbild beim Arzt kann hier sehr aufschlussreich sein. Oft reicht schon eine Kur von ein bis drei Monaten mit entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln, um den Mineralstoff- und Vitaminhaushalt wieder auszugleichen.
VORSORGE IST BESSER ALS NACHSORGE
Hormonelle Umstände zählen nach wie vor zu den häufigsten Gründen für temporären Haarausfall. Das Absetzen der Pille, eine Schwangerschaft, die Stillzeit oder auch der Beginn der Wechseljahre bedeuten für den Körper eine Veränderung im Hormonhaushalt. Selbst der Menstruationszyklus wirkt sich auf das Haarwachstum aus. Sinkt der Östrogenspiegel, kommt das gewohnte Gleichgewicht von männlichen und weiblichen Hormonen durcheinander. Und das kann dazu führen, dass bei Frauen vor allem die Haare in der Region des Scheitels ausfallen. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt es sich noch vor einer geplanten oder absehbaren Hormonumstellung zu Spezialprodukten zu greifen. Extrakte der Kurkumawurzel können zum Beispiel kombiniert mit Weizen- und Reisproteinen sowie hydrolysiertem Keratin die Haarfollikel anregen. Das verleiht ihnen mehr Kraft und fördert das Wachstum.